Musik aus dem Schatten des Unsagbaren – Leben und Werk des Komponisten Viktor Ullmann

Viktor Ullmann (1898–1944) ist einer der Komponisten, dessen Werk zur Zeit des Dritten Reiches entstand und zunächst in Vergessenheit geraten war, bevor es in letzter Zeit wiederentdeckt und gewürdigt wurde.

Ullmann studierte bei Arnold Schönberg und erhielt für seine anspruchsvolle, der Spätromantik entwachsene Musik zweimal den Emil-Hertzka-Gedächtnispreis bevor er 1939 als jüdisch-stämmiger Komponist mit einem Aufführungsverbot belegt und schließlich 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert wurde. Im Schatten des unfassbaren Grauens engagierte er sich mit vielen anderen Künstler wie Hans Krása, Pavel Haas und Edith Kraus in der sogenannten „Freizeitgestaltung“ und schuf den größten Teil seines bis heute überlieferten Werkes, darunter Liedzyklen, Chormusik, Musik für Streicher, Klaviersonaten, schließlich sogar die Kammeroper „Der Kaiser von Atlantis“, in der der müde Tod dem Tyrannen seinen Dienst verweigert. Ullmann schrieb sogar: „Zu betonen ist nur, dass ich in meiner musikalischen Arbeit durch Theresienstadt gefördert und nicht etwa gehemmt worden bin, dass wir keineswegs bloß klagend an Babylons Flüssen saßen und dass unser Kulturwille unserem Lebenswillen adäquat war.“ Im Oktober 1944 wurde schließlich auch Ullmann nach Auschwitz gebracht und dort vergast. Seine Werke, die er auf Packpapier notiert hatte, waren in einer Kiste versteckt und wurden schließlich vom Theresienstädter Bibliothekar Emil Utitz gerettet.

Das Konzert gibt einen Überblick über Leben und Werk des Komponisten. Vorgetragen werden einige seiner Lieder für Singstimme und Klavier.

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